Datenanalyse

Die Datenanalyse wird zweifellos in den kommenden Jahren eine Schlüsselrolle in der Unfallrekonstruktionsbranche einnehmen. In der heutigen Zeit werden Daten in einer Vielzahl von Geräten kontinuierlich aufgezeichnet und gespeichert. Es wäre ein Fehler, diese zusätzliche Informationsquelle zu übersehen. Ganz im Gegenteil: Die Arbeit von Unfallanalytikern wird sich zunehmend von der klassischen Mechanik hin zu einer tiefergehenden Datenanalyse entwickeln.

Unsere Handys, Autos und sogar Sportuhren verfolgen permanent unsere Bewegungsmuster, die wichtige Hinweise auf Unfallgeschehnisse liefern können. Mit zahlreichen Schnittstellen zu gängigen Datenformaten wie GPS-Daten oder Messgerätdaten ist AnalyzerPro bestens darauf vorbereitet, diese vielfältigen Datenströme zu nutzen.

Die Bedeutung von Videoaufnahmen im Alltag ist nicht zu unterschätzen. Deshalb ist es umso wichtiger, diese Informationsquelle auch für Unfallanalysen nutzbar zu machen. AnalyzerPro hat hier den ersten Schritt gemacht: Mit einem Tool, das bewegliche Objekte in Videos automatisch erkennt und ihre Geschwindigkeiten ermittelt. So können Daten aus statischen Überwachungskameras direkt in die unfallanalytische Berechnung einfließen. Dank einer integrierten Methode zur Video-Entzerrung, die die Genauigkeit erhöht, werden die Daten in Diagrammen durch eine rote Linie visualisiert. Eine blaue Linie interpoliert diese Daten für ein realistisches Fahrverhalten.

Die permanente Erfassung von Fahrzeugdaten ist längst kein Geheimnis mehr. Die Firma Bosch nimmt mit ihrem Tool „Bosch CDR“ (CDR = Crash Data Retrieval) eine führende Rolle beim Auslesen dieser Daten ein. Das Bosch CDR greift bei einem verunfallten Fahrzeug auf den sogenannten EDR (Event Data Recorder) zu, der von verschiedenen Sensoren im Fahrzeug, wie dem Airbag-Sensor, gespeist wird. Im Falle eines Ereignisses werden die Sensoren aktiviert und speichern Daten wie vorkollisionäres Fahrverhalten sowie Verzögerungsmuster während der Kollision. Das Bosch CDR-Tool liest diese Daten aus, und AnalyzerPro kann diese für den Sachverständigen zur weiteren Analyse bereitstellen.

Auch digitale Tachographen spielen eine wichtige Rolle in der Datenanalyse. Diese speichern ihre Daten in sogenannten DDD-Dateien ab, die Geschwindigkeiten im 1-Hertz- oder sogar 4-Hertz-Format aufzeichnen. Dadurch lassen sich genaue Beziehungen zwischen Uhrzeit und Fahrverhalten herstellen, einschließlich einer präzisen Abschätzung der vorkollisionären Geschwindigkeiten. AnalyzerPro kann all diese Daten lesen und verarbeiten, selbst von den neuesten Gerätegenerationen.

Ein neuer Aspekt taucht auch in der Unfallanalyse auf: Sport- und Fahrradcomputer. Hierbei ist besonders das FIT- oder GPX-Format erwähnenswert, das von vielen Sportuhrenherstellern für Datenaufzeichnungen genutzt wird. Diese Datensätze sind zwar in ihrer Auflösung äußerst ungenau, bieten jedoch oft verschiedene Vergleichswerte, aus denen Schlüsse gezogen werden können.